ÜBERBLICK
Ein Rangierbahnhof für Züge wurde infolge von Leckagen und Füllverlusten mit MKW-Kraftstoffen verunreinigt. Von 2004 bis 2010 wurde bereits eine In-situ-Sanierung durch Biosparing, Bioventing und Nährstoffdosierungen durchgeführt. Nach der Sanierung mit Kosten in Höhe einer halben Million Euro blieb eine große Rest-Kontamination an MKW im Boden zurück. Die Notwendigkeit einer effizienteren und geeigneteren In-situ Sanierung war die Folge.
Qualifizierung
Ein innovatives Ausschreibungsverfahren wurde zum Zweck einer weiteren Sanierungsmaßnahme angewendet. Dabei wurde die Einhaltung des Budgets von 260.000 € sowie die zugesicherte Sanierungseffizienz gewichtet als Entscheidungskriterium zugrundgelegt. Eine Reihe von Auftragnehmern
haben intelligente Lösungsansätze vorgeschlagen.
SANIERUNGSANSATZ
Der Hauptanteil der Schadstofffracht lag im Horizont von 14,5 bis 18,5 m u.GOK und machte 47,9 % der Gesamtfracht aus. Die Kubatur befand sich in der gesättigten Zone und war somit für biologische und chemische In-situ-Sanierungsverfahren geeignet.
LABORSTUDIEN
Über die identifi zierten Schadstoffchemikalien und deren Stoffgruppeneigenschaften ließen sich mögliche Sanierungsverfahren ableiten. Es wurde festgestellt, dass 43 % des vorgefundenen Öls wasserlöslich und mehr als 84 % der Kontamination aerob biologisch oder chemisch abbaubar war. Die Literatur bestätigte, dass die chemische Oxidation mit aktiviertem Natriumpersulfat die besten Ergebnisse liefern würde. Im Labormaßstab wurden Tests mit alkalisch sowie mit Wasserstoffperoxid aktiviertem Persulfat durchgeführt.
SANIERUNG
Die vollständige Sanierung wurde mit einer vollautomatisierten, ferngesteuerten ISCO-Einheit durchgeführt. Die Anlage gewährleistete eine vollständige telemetrische Überwachung rund um die Uhr. Wichtige Parameter wie der Injektionsdruck, der Durchfluss des Infi ltrats sowie die Bodentemperatur wurden kontinuierlich überwacht. Während der ersten Injektionskampagne wurden 6.000 kg alkalisch aktiviertes Persulfat über 15 Injektionspegel in die am stärksten kontaminierten Bereiche injiziert. Die Anwendung der chemischen Oxidation mit aktiviertem Klozur® Persulfat führt zur vorrübergehenden Erhöhung des pH-Wertes, des Redoxpotentials und des gelösten Sauerstoffgehalts. Der Vergleich der Schadstoffbelastung nach Abschluss der chemi-schen Oxidation zeigte eine Abnahme von 49 % der MKW im Boden. Eine Mobilisierung des Produkts in die wässrige Phase wurde nicht beobachtet. Eine zweite Aktivierung des verbliebenen Klozur®-Persulfats führte zur Erreichung des entgültigen Sanierungsziels.