Auftragsvolumen | 2.009.0000,00 € |
Schadstoffe | MKW, Teeröl, Phenol, BTEX |
Verfahrensansatz | In-situ extraktiv |
Techniken | Air Sparging, Hochvakuumextraktion (BLA), Pump & Treat, biologische Reinigung |
Kubatur | ca. 17.000 m³ |
Sanierungsziel | Abschöpfung der Reinhpase biologischer Abbau der Schadstoffe in einem SMFB Reaktor 90 % Frachtreduktion innerhalb des Bodens Sanierungsmaßnahmen müssen überflur unsichtbar bleiben |
Historischer Hintergrund
Das Projekt wurde auf dem Gelände einer ehemaligen Asphaltfabrik durchgeführt, die von 1921 bis in die frühen 1980er Jahre Bedachungen und Kitt produzierte. Für die Herstellung dieser Materialien wurden Teer und Bitumen verwendet. Als Brennstoff für den Produktionsprozess diente in jenen Jahren Fettkohle, Heizöl und später Erdgas. Als Folge all dieser Aktivitäten wurden Boden und Grundwasser großflächig kontaminiert. Um diese umweltgefährdenden Stoffe – insbesondere aliphatische sowie aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe – zu beseitigen, wurde Ende der 90er Jahre ein Sanierungsplan erstellt und genehmigt.
Ausbreitungshorizont
Es blieben ca. 17.000 m3 belasteter Boden innerhalb der Spundwand zurück, jedoch war die langfristige Tragfähigkeit dieser provisorischen Maßnahme fragwürdig. Die Spundwände wurden in einer Tiefe von ca. 2 bis 12,5 m u.GOK gesetzt und in der unteren Ebene von einer dicken Tonschicht abgedichtet. NTP leitete Untersuchungen ein, die mittels Anlegen eines elektrischen Feldes unterflur vorliegende Lecks an der Spundwand identifizieren sollten. Es bestätigte sich die Vermutung, dass kontaminiertes Grundwasser auszutreten begann. Von den unten dargestellten Standorten A und B1 ist die Kontamination in das Grundwasser übergegangen und hat sich auf die Standorte B3 und B4 ausgebreitet.
SANIERUNGSANSATZ
Für den Standort wurde ein Sanierungskonzept entworfen, bei dem zwischen der Bodenzone bis 10 m Tiefe und dem Aquifer in ca. 10 bis 30 m Tiefe differenziert wurde. Der Boden bis 10 m Tiefe wurde durch eine Kombination aus Druckluftinjektion und Mehrphasenextraktion saniert. Durch Einblasen von Luft in den Boden in verschiedenen Tiefen wird reines Produkt mobilisiert und über die hochvakuum-Bodenluftabsaugfilter entfernt. Um sicherzustellen, dass keine Schadstoffemissionen in die Atmosphäre gelangen, wurde der Entnahmestrom der Bodenluftextraktion überproportional zur Druckluftinjektion gefahren. Somit konnte in einem Zeitraum von 2 Jahren die zurückgebliebene Reinphase extrahiert werden. Eine wichtige Voraussetzung für die Durchführung von Bodensanierungen war, dass die Beeinträchtigung der Umgebung so gering wie möglich gehalten wird. Sämtliche Systemkomponenten wurden aufgrund dieser Anforderungen unterhalb des Bodens installiert.
Um die Bewohner vor Ort nicht mit der Lautstärke der Reinigungsanlage zu belästigen, wurde das Extrakt ca. 500 m nördlich unterflur gefördert und dort in einem aeroben Bioreaktor (SMFB Reaktor) vollständig abgereinigt. Zusätzlich fand eine Anregung des biologischen Abbaus innerhalb des Bodens und im kontaminierten Bereich des Grundwasserleiters statt.
Das Projekt ist beispielgebend für das Anforderungsniveau, dem NTP sich regelmäßig stellt. Neben der Herausforderung, den technischen Erfolg der Sanierung zu gewährleisten, passen wir unsere Konzepte auch den vorliegenden Randbedingungen flexibel an.
Unterflur installierte Anlageneinheiten:
- Air Sparging Einheit mit über 100 Druckluft-Injektionsfiltern
- Sauerstoffgenerator
- Hochvakuumextraktionseinheit